Donnerstag, 8. Dezember 2005

Sternenkind

Ulrike van Koll

Eines Tages vor sehr langer Zeit, ließ Gott Zantano zu sich rufen. Zantano war der Hüter der Sterne, denn ihr müsst wissen, auch Sternchen müssen durch eine Schule gehen. Dort lernen sie wie man richtig funkelt und wo ihr Platz ist am Himmelszelt und noch vieles mehr!

Zantano trat also vor Gott und dieser sagte ihm:
„ Zantano, schicke mir einen Deiner Sterne ich habe eine sehr wichtige Aufgabe für ihn!“ „Ja Herr, ich schicke Dir meinen hellsten Schüler“

Er ließ Strahler zu sich kommen und sagte zu ihm:“ Strahler, Du bist mein hellster Schüler, gehe zu Gott er hat eine Aufgabe für Dich“ Strahler strahlte noch heller als sonst und machte sich auf den Weg. Er schubste andere Sterne zur Seite und rief „Macht Platz, ich habe einen Termin bei Gott“ oder er strahlte so hell, dass die anderen sie duckten um nicht geblendet zu werden. Als er dann vor Gott stand sagte dieser „Sag mir Strahler, wenn ich Dich strahlen lasse um den Menschen den Weg zu weisen, wie hell würdest Du strahlen??“ „Pah“ sagte Strahler “so hell das sogar der Abendstern erblasst!“ „Danke Dir kleiner Stern, Du kannst gehen und schicke Zantano bitte zu mir!“ Der Stern ging wieder strahlend zurück und er rief wieder „Aus dem Weg, ich hatte einen Termin bei Gott und er hat einen Auftrag für mich“ An der Schule angekommen sagte er Zantano bescheid der sich sofort auf den Weg machte.

Strahler stand umringt von den anderen Sternen im Hof und erzählte wie wichtig er für Gott sei und wie geheim sein Auftrag wäre und jetzt ja für alle klar sein, wer der wichtigste Stern in der Schule war!! Die anderen Sterne funkelten ihn wütend an er solle mal nicht so angeben und überhaupt, manche wurden sogar grün vor Neid, manche bewunderten ihn und hoffierten ihn.

Zantano trat vor Gott und dieser sagte „Zantano, Strahler ist nicht das was ich suche, er strahlt zwar hell aber sein Licht ist zu kalt! Schicke mir einen anderen“ „Ja Herr, ich sende Blink zu Dir“

Gesagt getan, er schickte Blink zu Gott, dieser machte sich sofort auf den Weg. Er rempelte und schubste die anderen Sterne, piekste sich den Weg frei und rief „Lasst mich durch, aus dem Weg ICH habe einen Termin bei Gott!!“ Als er dann vor Gott stand sagte dieser „Sag mir Blink, wenn ich Dich strahlen lasse um den Menschen den Weg zu weisen, wie hell würdest Du strahlen??“ „OH“ sagte Blink “ ich würde so hell strahlen, dass sogar der Mond blass würde!“ „Danke Dir kleiner Stern, Du kannst gehen und schicke bitte Zantano zu mir!“ Blink machte sich auf den Rückweg und blähte sich dabei immer weiter auf! Dabei rief er „Macht Platz Leute ich hatte einen Termin bei Gott!“

Zantano stand wieder vor Gott und dieser sagte „Blink ist ein kräftiger Stern aber er ist nicht das was ich suche! Schicke mir einen anderen!“ „Aber Herr, wenn Du mir sagen könntest was die Aufgabe ist könnte ich eine bessere Wahl treffen!“ „Nein Zantano, das kann ich nicht, sende mir einfach den nächsten Stern“ In diesem Moment polterte es hinter dem Vorhang und zwei Sterne kullerten hervor. „Was macht Ihr denn hier?“ fragte Zantano sie zornig „ Wir sind Dir gefolgt, denn was Strahler und Blink können, können wir schon lange!“ sagte der erste „Ja denn wir gehören zusammen und können alles doppelt so gut!“ sagte der andere. „Und wir würden so hell strahlen, dass die Sonne blass würde!“ sagten beide zusammen. Zantano schüttelte den Kopf und sagte bedauernd zu Gott „Herr ich muss mich für meine Sterne entschuldigen! Das sind Brizzel und Bruzzel ein Zwillingssternenpaar die immer zusammen auftreten.“

Brizzel und Bruzzel stampften mit den Füßen auf den Boden und sagten aus einem Mund „Wir wollen auch was für Dich tun, immer nur Blink und Strahler, das ist gemein!! Wir wollen auch…..“ „Seid still“ sagte Zantano zornig „und ab mit Euch in die Schule!! Wir sprechen uns noch!!“

Zantano stand traurig vor Gott „Ach Herr es tut mir leid, ich habe so unerzogene Sterne!!“ Gott sprach zu ihm „ Sage mir Zantano, und überlege gut. Wenn ich Dir sage ich brauche einen Stern der:

Keine Eifersucht kennt sondern Wärme in sich trägt
Keinen Neid kennt sondern sich mit jemandem freuen kann
Der lieben kann ohne einen Gegenwert zu erwarten
Der keine List kennt und nichts Böses im Sinn hat
Der einer unter vielen ist aber dennoch etwas Besonderes.

Gibt es nicht einen unter Deinen Sternenkindern?? Geh zurück und denke gut nach, wenn Du ihn gefunden hast, bringe ihn zu mir!“

Zantano ging traurig zurück, das Herz war ihm schwer. Er hätte Gott doch so gerne geholfen, und was musste er nun entdecken, er hatte einen Haufen kleiner eifersüchtiger, neidischer und arroganter Sterne herangezogen! Er seufzte so tief und voller Schmerz. Da hörte er ein kleines Stimmchen neben sich „Zantano, was hast Du nur? Du siehst so traurig aus, kann ich Dir helfen??“

Zantano schaute neben sich und da schwebte der Kleine. Der Kleine hatte noch nicht mal einen richtigen Namen. Seine Eltern waren kurz nach seiner Geburt verglüht und er war als Baby vom Himmel gefallen. Er war ziemlich ramponiert! Eine Zacke war ihm abgebrochen und er hatte überall Kratzer und Katschen. Aber er besaß ein inneres warmes Leuchten, das einem das Herz erwärmen konnte. Er war ein selbstloser kleiner Kerl und immer da wenn man ihn brauchte! Ja das war er! Zantano schnappte sich den Kleinen und eilte zurück zu Gott

„Herr, ich habe hier was Du suchst! Das ist Kleiner!“ Kleiner hatte sich furchtsam hinter Zantano versteckt und lugte nun ein bisschen hinter seinem Mantel hervor und stotterte „Ggguten Taggg liebber Gottt….“
„Komm zu mir kleiner Stern“ sagte Gott „Du brauchst Dich nicht zu fürchten!“ Kleiner schwebte ganz vorsichtig nach vorne, er hätte sich am liebsten noch kleiner und durchsichtiger gemacht. Aber er war auch neugierig, wann hatte man schon mal die Möglichkeit vor Gott zu schweben. Vor lauter Aufregung bekam er ganz rote Wangen und er funkelte nervös.

„Sag mir mein kleiner Stern, wenn ich Dich strahlen lassen würde um den Menschen den Weg zu weisen, wie hell würdest Du strahlen??“
„Ach Herr, mein Strahlen ist nicht so hell und mir fehlt eine Zacke und alle anderen Sterne sind doch eh heller als ich!“ „Hm“ sagte Gott „Ich erkläre Dir jetzt wozu ich einen Stern brauche der mir hilft! Ich werde meinen Sohn auf die Erde senden um den Menschen Frieden und Hoffnung zu bringen. Aber er ist ein Baby und so brauche ich Deine Hilfe, auf das die anderen Menschen den Weg zu ihm finden. Komm ich zeige ihn Dir!“

Da Gott ja allmächtig ist, kann er auch in die Zukunft blicken lassen und der Kleine erhaschte einen Blick auf Jesus. Ach wie wurde ihm das Herz warm, ein kleiner Kerl wie er, aber er strahlte so viel Glück und Hoffnung und Liebe aus, das es ihn überschwemmte. Und er sagte ganz verträumt! „Ach Herr, ich würde strahlen wollen wie die Liebe, ich würde leuchten wollen wie die Hoffnung und ich würde blinken wollen aus lauter Zuversicht! Ich würde die Sonne, den Mond und die anderen Sterne mit mir leuchten lassen wollen zu Ehren Deines Sohnes!!“
Ohne es zu merken hatte der Kleine sich verändert, er war zu einem schönen warm strahlenden und blinkenden Stern geworden, Seine Zacke war wieder heile und es waren auch keine Katschen oder Schrammen mehr zu entdecken. Es hat schon seine Vorteile, wenn man einen Auftrag von Gott übernimmt! Gott lächelte und sprach: „Und ich gebe Dir einen Namen, Weihnachtstern sollst Du heißen und Du sollst für ewig in den Herzen der Menschen leuchten, wenn sie an meinen Sohn denken, da Du ihnen den Weg gewiesen hast!“

So geschah es also, dass der Kleine Stern seinen Platz fand am Himmel, und den Menschen den Weg wies um Jesus zu finden. Er blinkte und funkelte in so einem warmen Licht, das alle anderen Sterne von seiner Freude angesteckt wurden und auch heller und schöner und funkelnder am Firmament standen als jemals zuvor!

Gott und Zantano schauten sich zufrieden den Kleinen Stern an und Zantano lief eine Träne über die Wange, vor lauter Stolz und Freude, dass er unter seinen Sternen den einen gefunden hatte!

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Irma de Vuest - 10. Dez, 11:42

So viel Wahrheit und Gefühl- genau das Richtige zum Weihnachtsfest!:O)

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