Sonntag, 27. November 2005

Schneeflocke

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Gerade geboren, schwebte die kleine Schneeflocke langsam vom Himmerl herab.
„Ach, ist das schön!“ flüsterte sie ergriffen.
Inmitten ihrer Geschwister, vieler großer und kleiner Schneeflocken, wirbelte und tanzte sie hinab auf die verschneite Erde.
„Du musst größer werden! Je größer Du bist, umso länger haben die Menschen Freude an Dir“, sprach eine recht stattliche Flocke zu ihr.
Also ließ sich die kleine Flocke vom Wind hin und her treiben und sammelte dabei fleißig kleine Eiskristalle ein.
„Schau doch nur, wie schön es dort unten leuchtet und glitzert!“ Sie schaute auf die Erde und war ihr inzwischen so nahe, dass sie die Lichter einer kleinen Stadt sehen konnte.
Überall waren Tannenbäume aufgestellt und festlich geschmückt worden.Und weil der Wind leise über die Etrde strich, glitzerten alle Lämpchen im tiefen Schnee.
„ Wenn Du Dich auf einen Baum fallen lässt, hast Du vielleicht Glück und hältst den ganzen Winter durch. Du musst aufpassen, dass es Dir nicht zu warm wird, sonst schmilzt Du, und nichts bleibt von Dir übrig, als ein kleiner Tropfen Wasser!“
„Oh“, machte die kleine Flocke erschrocken und hielt sofort Ausschau nach einem besonders schönen Tannenbaum.
Plötzlich erblickte sie ein kleines Mädchen, das auf seinem Schlitten saß und verträumt in den Himmel schaute.
Langsam trudelte die Schneeflocke tiefer. Inwischen hatte sie so viele Eiskristalle gesammelt, dass sie fast so groß war wie ein Tennisball. Aber der Wind meinte es gut mit ihr und hob sie immer wieder ein wenig hoch in die Lüfte, so dass die Schneeflocke genug Zeit hatte, das Lichtermeer auf der Erde zu bewundern und das kleine Mädchen zu beobachten.
Ausgelassen hüpfte die Kleine im Flockenwirbel herum und streckte ihre kleinen Hände aus, um Schneeflocken zu fangen. Dabei leucheten ihre Augen vor Freude und sie lachte und juchzte, wenn sie eine besonders schöne Flocke eingefangen hatte.

Das gefiel der Schneeflocke ganz besonders und sie wollte unbedingt hinab zu dem kleinen Mädchen. Ob sie selbst auch so schön war, um das Mädchen zum Lachen zu bringen?
Schon hatte das kleine Mädchen die große Schneeflocke gesehen und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus.
„Ohhh, du bist ja eine schöne Flocke und sooo groß!“, staunte sie, als die Flocke langsam auf ihrem Handschuh landete.
Sie setzte sich auf ihren Schlitten und sah, wie herrlich die Flocke auf ihrem Handschuh glitzerte.

Die Schneeflocke war mächtig stolz, dass sie dem kleinen Mädchen so gut gefiel.
Plötzlich fiel ihr ein, dass man sie gewarnt hatte, Menschen seien warm, und das wäre gefährlich für Schneeflocken.
Egal, dachte die wunderschöne Flocke, während sie langsam spürte, wie sie kleiner wurde. Das Lachen des kleinen Mädchen war viel schöner gewesen, als langweilig auf einem Baum zu liegen.
Ich war etwas ganz Besonderes, war der letzte Gedanken der Schneeflocke, dann ruhte nur noch ein kleiner Wassertropfen auf dem Handschuh des Mädchens.

Wüste Schreiberlinge

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